Nicht drauflos knipsen

Fotograf Ueli Hiltpold über Profibilder und das Briefing der Auftraggeber.

Wann sind Sie mit einem Bild zufrieden?
Wenn es nahezu perfekt ist, also keine grosse Bearbeitung am Computer erfordert.

Was lässt sich notfalls alles bearbeiten?
Heute kann man alles korrigieren – Licht, Perspektive, Bildkomposition. Ich vertrete aber die Meinung, dass ein Bild möglichst in der Kamera entstehen muss.

Was ist der Unterschied zwischen einer Amateur- und einer Profi-Aufnahme?
Der Profi sieht das Bild, bevor er es macht. Amateure fotografieren häufig drauflos und schauen, was herauskommt. Zudem kann der Profi relativ schnell ein Konzept umsetzen. Eine Profi-Ausrüstung macht zwar nicht automatisch bessere Bilder, aber das Foto ist schärfer und das Motiv besser ausgeleuchtet.

Worauf muss ein Auftraggeber achten?
Wenn er dem Fotografen nicht freie Hand lassen will, sollte er ihn klar briefen: Was sollen die Bilder mitteilen? Sollen sie seriös wirken, jung oder etwas verrückt? Muss die Ambiance kühl sein oder warm? Ideal ist, wenn der Fotograf Vorschläge bringen kann. Bei Porträts ist wichtig, die Leute präzis zu informieren: Was sollen sie anziehen? Werden sie von einer Stylistin geschminkt? Wo und wann ist das Shooting? Sie müssen auch wissen, dass eine gute Aufnahme Zeit braucht. Mehrere Leute fotografiert man am besten alle am gleichen Tag unter den gleichen Produktionsbedingungen.

Gibt es Trends in der Fotografie?
Es gibt immer wieder Trends, auch wenn alles schon einmal da war. Die Farben sind momentan knallig. Teils beobachtet man heute auch wieder vermehrt Schwarzweissbilder.

Spricht heute noch etwas für die Analogfotografie?
Grundsätzlich nicht. Eine digitale Vollformat-Kamera liefert heute hervorragendere Resultate als früher der beste Film. Und die Produktion ist schneller und kostengünstiger.

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Fotografie

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