Einen Bombenteppich legen

Im Zweiten Weltkrieg warfen die Konfliktparteien grossflächig Bomben ab. Handelte es sich dabei um «Bombenteppiche»?

Deutsche und alliierte Bomber zerstörten im Zweiten Weltkrieg mit weiträumigen Angriffen nicht nur Verkehrswege, Industriekomplexe und Anlagen des Militärs. Auch Städte wurden in Schutt und Asche gelegt. Die deutsche Luftwaffe bombardierte z.B. Warschau, London und Rotterdam. Britische und amerikanische Geschwader verwüsteten – um nur einige Städte zu nennen – Köln, Berlin, Dresden und Pforzheim. Hunderttausende starben.

Unpassendes Bild
Detonieren Bomben grossflächig, wird dies mitunter als Bombenteppich bezeichnet. Der Wunsch, für diese Art des Luftkriegs eine starke Metapher zu finden, ist legitim. Allerdings ist der Bombenteppich fehl am Platz. Grund: Teppiche sind kuschelig, weich und sorgen für eine gemütliche Ambiance, verkörpern also das Gegenteil eines Luftangriffs. Der Bombenteppich lenkt davon ab, dass Bomben töten und verstümmeln. Das Wort steht in der Tradition einer Kriegsrhetorik, zu deren Aufgabe es gehört, den Schrecken bewaffneter Konflikte schönzureden. Weitaus bessere Wörter sind Bombenhagel und Flächenbombardement.

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